Das kulinarische Disneyland
Ich darf sagen, ich habe eine sehr gute Beziehung zu meinem Körper. Wir beide mögen uns. Mal mehr, mal weniger. Aber immer wieder.
In Anbetracht meiner wahnwitzigen Unternehmung, halb Asien zu bereisen und alles erdenklich Essbare in mich hinein zu stopfen, hatten wir beide vorgängig aber den einen oder anderen Disput miteinander. Und ja, ich kann es ihm kaum verübeln. Bei meiner umfangreichen Ess-Agenda dieser Tage, ist die Gefahr, dass sich mein Bauch nach meiner Rückkehr in einen fluffigen, in heissem Fett ausgebackenen Berliner verwandelt hat, durchaus gegeben.
Also haben der Wanst und ich eine Abmachung getroffen. Wenn man nämlich während zweier Monaten täglich 17 Stunden zur freien Verfügung hat, dann gilt selbst mangelnde Motivation nicht mehr als Ausrede, um etwas für den Adonis-Körper zu tun. Also heisst es täglich 30 Minuten pumpen und sich selbst etwas Gutes tun. So sind alle zufrieden: mein Gewissen, der Rettungsring und der lauernde Hunger später ebenfalls.
Nun, das Thema könnte kaum aktueller sein, denn seit Montag früh befinde ich mich in Taipei, Taiwans Hauptstadt am nördlichen Zipfel der Insel – ein kulinarisches Disneyland sondergleichen! Die Zustände auf den hiesigen Nachtmärkten treiben jedem Feinschmecker das Tränenwasser in die Augen und man weiss kaum, wo man anfangen soll, sich durchzukosten. Für mich ein absolutes Highlight so far! Ein Schlemmerparadies: wenn ich hier abends durch die Gassen schlendere, mache ich quasi im Dauerzustand ein Gesicht, wie ein kleiner Junge, der soeben ein knallrotes Feuerwehrauto zu Weihnachten geschenkt bekommen hat.
Aber blenden wir kurz zurück… Weiterlesen